Prof. Dr. Ilona Grunwald Kadow

Zur Person

Zum 1. Januar 2022 wurde Prof. Dr. Ilona Grunwald zur Professorin für Physiologie und Leiterin des Instituts für Physiologie II an der Medizinischen Fakultät ernannt. Ihr Diplom in Biologie erlangte sie 1999 an der Georg-August-Universität Göttingen. Danach ging es im Rahmen eines Grauduiertenprogramms an das renommierte European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg. 2002 promovierte sie an der Universität Heidelberg, die im QS World University Ranking unter den Top-100 Universitäten weltweit gelistet ist. Sowohl während des Studiums als auch später als Postdoktorandin verbrachte Prof. Grunwald längere Zeit im Ausland, unter anderem an der University of California in San Diego und an der UCLA in Los Angeles. 2017 folgte sie dem Ruf der Technischen Universität München und nahm die Professur für Neuronale Steuerung des Stoffwechsels an. Zuvor hatte sie als unabhängige Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bei München wertvolle Forschung betrieben.

Ihre Motivation liegt im Verstehen, wie Nervensysteme es Menschen und Tieren ermöglichen, sich den ständigen Veränderungen in ihrer Umwelt kurz- und langfristig anzupassen, um dadurch ihr Überleben und das Überleben der nächsten Generation zu sichern. Als Modellorganismus nutzt sie vorwiegend die Drosophila melanogaster, eine spezielle Art der Taufliegen. Diese zählt zu den am besten untersuchten Organismen weltweit. Prof. Grunwald untersucht an ihr die grundlegenden genetischen, synaptischen und neuronalen Schaltkreismechanismen, um sie auch auf andere Organismen zu übertragen. Dabei steht die Frage, wie die Wahrnehmung und neuronale Verarbeitung von sensorischen Eindrücken wie Gerüchen oder Geschmäckern durch physiologische Zustände wie z. B. Hunger und dem Reproduktionszustand verändert werden können. Für ihre Arbeit erhielt Prof. Grunwald verschiedene Auszeichnungen, wie die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft, den Career Development Award des Human Frontiers Science Program, den EMBO Young Investigator Award und den Dr. Heinrich-Baur-Preis. Außerdem wurde sie mit einem Emmy Noether-Gruppenleiterforschungsstipendium und einem ERC Starting Grant ausgezeichnet. Seit 2021 ist sie zudem Henriette-Herz-Scout der Alexander von Humboldt Stiftung.